Diese Frage stellen sich viele Menschen, die das Schicksal mit zahlreichen Rückschlägen permanent zu strafen scheint. Diejenigen, die sich mit der Wahrsagerei beschäftigen, nennen es Karma oder nutzen den englischen Begriff Destiny, der bevorzugt auch in den Titeln von Filmen und Romanen rund um reale oder erfundene Lebensläufe anzutreffen ist. Das zeigen die vielen Informationen, die zum Stichwort Schicksal im Internet angezeigt werden.
Einschlägige Lexika definieren das Schicksal als eine von den Entscheidungen eines einzelnen Menschen unabhängige Folge von Ereignissen. An anderen Stellen wird angegeben, dass Gott selbst es ist, der darüber bestimmt, welches Destiny, Los oder Kismet ein Mensch zu bewältigen hat. In Abhängigkeit von den Grundsätzen der einzelnen Kulturen wird das Schicksal als unausweichliche Bestimmung verstanden.
Aus Fachliteratur erfährt der neugierige Besucher, dass die höchste Stufe dieser Überzeugung der Voluntarismus darstellt, bei dem davon ausgegangen wird, dass jedes Individuum völlig willensfrei ist. Doch diese Überzeugung kann nicht einmal die Wahrsagerei untermauern, denn schließlich besteht das oberste Bestreben eines jeden Lebewesens in der Befriedigung der Grundbedürfnisse, zu denen vor allem die Aufnahme von Nahrung und die Nutzung einer sicheren Unterkunft gehören. Dazu müssen bewusste Entscheidungen getroffen werden, die sich mit einer totalen Willensfreiheit nicht vereinbaren lassen.
In den einschlägigen Videos und Büchern werden dazu verschiedene Auffassungen vertreten. Ist es wirklich ein unabwendbares Destiny, wenn jemand von einer unheilbaren Krankheit getroffen wird? Oder ist es eine unglückliche Verkettung von Erbanlagen mit selbst geschaffenen Lebensumständen, von denen die Entstehung einer Krankheit begünstigt wird?
Glaubt man der Wahrsagerei, ist das Schicksal allein schon durch den Ort und die Minute der Geburt bzw. die dabei herrschenden Sternenstände vorbestimmt. In wissenschaftlichen Studien beispielsweise von Gunther Sachs konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass einige charakterliche Grundlagen davon geprägt werden.
Der Charakter eines Menschen bestimmt ein Stück mit, wie und auf welcher Basis er seine Entscheidungen trifft. Doch der Mensch bleibt auch ein Leben lang lernfähig. Er kann sein Schicksal beeinflussen, indem er sein Verhalten ändert. Viele der Biografien und Dokumentarfilme zeigen, dass sich der Kampf um das eigene Schicksal lohnt. Allerdings erfordert das eine langfristige und kontinuierliche Arbeit der Betroffenen an sich selbst. Und dazu fehlt vielen Menschen leider die notwendige Geduld.